„Sie müssen da in dieses Röhrchen spucken, bis zum Strich“ erklärt die freundliche Frau im weissen Schutzmantel im Testzelt. Also sabbern wir freudig drauflos. Nicht älter als 48h darf das Testresultat bei der Einreise sein. Ob alles aufgeht?
Reisen zu Covid Zeiten – (wie) geht das überhaupt? Das einzig Sichere ist, man ist nie sicher, ob es klappt. Es ist mit neuen Hürden verbunden und man muss flexibel sein. Wann man zu welchen Konditionen hin (und auch wieder zurück) darf, wechselt gefühlt täglich. Die Azoren wollten wir eigentlich bereisen – Schweden wird’s schlussendlich. Das Virus bestimmt eigentlich alles. Die Destination, den Zeitraum, die Möglichkeiten, die Reiseart. Man muss Quarantänen umschiffen, Hotspots vermeiden und auf Zertifikate hoffen. Wir planen alles rund um Impfung, Test und Bestimmungen, um Schutz zu maximieren und Einschränkungen zu minimieren.
Und dann kommt endlich die sehnlichst erwartete SMS: Testresultat negativ. Die eigentlich positive Nachricht bedeutet: Es kann losgehen. Nach Wochen von planen, Covid Zahlen Lesen, Pläne verwerfen und neu planen scheint nun – ganze 24h vor geplanter Abreise – die Chance realistisch, dass wir tatsächlich vernünftig ins Ausland reisen können. Wahnsinn.
Am Flughafen ist vieles anderes als zuletzt. Das Check-In braucht nebst Buchung auch eine Negativ-Covid-PCR-Testbestätigung, nicht zu alt versteht sich. Da ist schon mal Timing gefragt. Das Resultat konnte man im Vorfeld zwar online erfassen, was am Flughafen dann aber scheinbar niemanden mehr interessiert. Die Papierdokumente werden eingehend geprüft – Fast-Bag-Drop war früher. Der Flughafen ist leer, viele Shops sind zu. „Geisterflughäfen“ nenne ich sie seit der Reise nach Venedig. Leer, kaum Leute, viele Einrichtungen sind stillgelegt. Man kriegt kaum was essbares und die Flieger stehen vor allem herum. Eine Zusatzkontrolle hier, ein gestresster Swiss Mitarbeiter da. Doch der Flieger fliegt pünktlich. Hej då, Zürich!
Auch Arlanda Airport ist leer. Wie leer oder voll mit Touristen ist wohl Schweden? Wir nehmen unsere Koffer vom einzigen Gepäcklaufband, das in Betrieb ist, marschieren an der Covid-Teststation vorbei zur Bussstation und besteigen den ziemlich leeren Shuttlebus. Schon bei den ersten Schritten durch auf schwedischem Boden fällt uns auf: Masken tragen hier die wenigsten. Vällkommen till Sverige!