Zum Aareböötle werden wir vermutlich dieses Jahr nicht mehr kommen. Als Ersatz fahren wir mit dem Kanu den Yukon hinunter. Ein Tier rückt in das Rampenlicht: der Weiskopfadler oder Bald-Eagle.
Whitehorse
Whitehorse ist eine richtige Stadt, das merken wir am Verkehr und den Ampeln. Es ist die Hauptstadt des Yukons und dieser Yukon River fliesst mitten durch. Wir steuern unseren Truck auf den Parkplatz des Visitor Centers und wissen nicht so recht, was wir hier wollen. Wir schalten die Handys ein, hier hat man mal wieder Empfang. Ich kriege SMSs von meiner Kreditkartenfirma, was selten was Gutes bedeutet. Ein Telefonat später ist klar: Meine Karte wird missbraucht und ist entsprechend ab sofort gesperrt heisst unbrauchbar. In Amerika bist du damit sozusagen zahlungsunfähig. Glücklicherweise haben wir noch andere Karten dabei und der Schaden ist überschaubar. Immerhin kriegen wir im Visitor Center raus, wo man hier Kanu’s mieten kann, nämlich gleich gegenüber.
Yukon per Kanu
Eine Kanufahrt auf dem Yukon hatten wir schon länger ins Auge gefasst und wie sich’s herausstellt lässt sie sich auch einfach realisieren: Kanu mieten und los geht’s für 3-4h Yukon per Boot.
Der Fluss selbst ist auf dieser Strecke ziemlich langweilig und das ist gut so. Keine Stromschnellen, keine Wasserfälle, nicht viel Tempo. Dafür sehen wir unterwegs Adler in einer Menge und so nahe, dass uns das eine oder andere Mal der Atem stockt: hoffentlich greift er nicht an. Sie fliegen mit ihren Jungen, sie ruhen sich am Ufer aus oder sitzen auf einem Ast über unserem Kanu und beobachten uns ganz genau. Schade nur, dass wir die Zoom Kamera nicht dabei haben, sonst hätten wir wohl zuhause Adler im Grossformat ausdrucken können.
Good Sam
Die Kanufahrt verliert nach einer Weile etwas den Reiz, weil die Adler wegbleiben und keine Bären oder anderes Wildlife auftauchen. Wir paddeln zum Pickup Point, überbrücken die Wartezeit mit Smalltalk mit Kanadierinnen, die sich für Tennis und Eishockey interessieren (endlich kann ich mitreden… ) und werden dann von einem Deutschen zum Ausgangspunkt zurückgebracht. Wir checken uns auf einem grossen Good Sam Campground ein, da wir mal wieder richtig duschen und Wäsche waschen müssen. Twain, unser Truck Camper, geht fast unter neben den unglaublich grossen Kolossen von Campern, die da stehen. Wir verkriechen uns ins Innere und sehnen uns nach der Stille und Weite der Wildnis…