Dawson City ist unser erster Stopp im kanadischen Yukon. Wir traversieren den Yukon mit der Gratis-Fähre und fahren in das schmucke Städtchen. Wir haben unser GPS am Laufen, damit wir den Campground finden. Das lohnt sich allerdings kaum. Die Stadt ist klein genug, dass man durch zweimal hin- und herfahren sozusagen alles gefunden hat. 1400 Seelen sollen den Winter hier verbringen, alle anderen flüchten in den Süden. Denn so schön lange die Tage und Abende hier heute sein mögen, so dunkel und kalt wird ein Winter hier sein.
Das Gold – einmal mehr
Die Stadt hat ihren Ursprung – wie so vieles in dieser Gegend, so kommt mir vor – beim Klondike Goldrausch, der hier ein Schlüssel dieser Yukon Region zu sein scheint. Entsprechend sind auch hier im Visitor Center Bilder und Modelle von „Dredges“ (ich muss mal nachschauen, was die auf Deutsch für einen Namen haben), die den Zeugs umgruben sowie unzählige Fotos der Pioniere ausgestellt. Nicht fehlen darf auch hier die Fluss-Schiffahrt. Die „Keno“ ist hier zu sehen, ein restauriertes Flussschiff. Scheinbar haben sie aber Asbest gefunden, heisst der Kahn ist für Publikum geschlossen und alles mit doch eher unsympathischem, orangem Plastikzaun abgesperrt. Nichtsdestotrotz: damit sind sie früher auf dem Yukon rumgekurvt. Nicht schlecht, der Fluss hat so seine tückischen Stellen.
Der Stadt ging es denkbar schlecht, sie verlor das Kredo Hauptstadt des Yukon an Whitehorse und dümpelte lange vor sich hin. Inzwischen ist sie als historisch erklärt worden und Kanada investiert in die Restauration. Doch nicht alles ist wiederhergestellt. Einiges ist geblieben, wie es ist, und das ist bedenklich schief. Der Reiseführer schreibt etwas von „Permafrost Foundations“, was schon einiges erklärt. Schliesslich schmilzt ihnen hier oben teilweise buchstäblich das Land unter den Füssen weg. Dennoch ist der Anblick der Stadt wirklich hübsch und irgendwie würde ich den Dawson-anern auch den Hauptstadt Titel zurück gönnen. Weil Whitehorse ist bei weitem nicht so schön. Aber dazu sicher später mal noch was.
Und übrigens: es ist unglaublich heiss und trocken hier. Die Sonne macht uns richtig müde. Kein Wunder bei regelmässig 30°C. Wir geniessen ein kühles Bier und – ja was wohl, ein Burger natürlich und finden, hier habe man so richtig Ferienfeeling.