Nun sind wir also da. Wieder mal im Land, wo sie weder eine Ahnung von anständigem Kaffee noch von gesundem Frühstück haben und wo anständiges Brot unter „Delikatesse“ läuft. Der Stand der Kulinarik holt uns spätestens beim Breakfast im Hotel ein: Wegwerfgeschirr und grosse Mülleimer hier, kaum geniessbare Rühreier da. Vitamine muss man sich da schon durch gutes durchforsten des Angebots erarbeiten, dafür wird mit Fett nicht gespart. America First – beim Frühstück eher nicht. Doch beginnen wir doch mal von Vorne, schliesslich sind wir nicht des Essens wegen gekommen.

Langstreckenflüge und Eingereise

Ihr kennt das. Man ist in aller Herrgottsfrühe los, um rechtzeitig auf diesem einen Flieger zu sein, der den Startpunkt der Reise real macht. Alles akribisch geplant — und dann wird der Zug umgeleitet. Zum Glück rechnet man ja dank der Erfahrung immer mindestens eine halbe Stunde Reserve ein. Uff. Alles gut. In Zürich läuft eigentlich alles glatt und unspektakulär bis kurz vor dem Start unserer 787. Da heisst es plötzlich, dass sie Gepäck wieder ausladen müssen von Passagieren, die’s irgendwie nicht durch die Security geschafft haben. Terroristen? Wer weiss. Hoffentlich erwischen sie nicht aus Versehen unser Zeugs. 40min Verspätung – wir rechnen kurz durch, wieviel wir uns da erlauben können. Schliesslich wollen wir von Vancouver noch weiter Richtung Anchorage. Sollte noch reichen so ohne Gepäck holen und so. Was wir nicht wissen: im Vancouver wartet die US Amerikanische Einreisebehörde auf uns. Die Einreise in die USA wird hier bereits auf kanadischem Boden durchgeführt. Und die ist bekanntlich äusserst zeitaufwändig. Zuerst alles selbst erfassen inkl. Pass und Fingerabdrücke – Digitalisierte Grenze nennt sich das. Dann noch ein vorgängiger Check des Ausdrucks vom vorherigen Erfassten, dann ein ausführlicher Schwatz mit dem Grenzofficer. Und nochmals Pass und Fingerabdrücke erfassen (wozu haben wir eigenlich biometrische Pässe wenn dann doch alles manuell noch einmal eingetipp wird?). Die Uhr tickt, aber schlussendlich reichts. Zumindest reicht’s für weiter auf den nächsten Flug, die Verpflegung bleibt auf der Strecke. Etwas verärgert steigen wir ins Flugzeug, fest überzeugt, dass sich das Prozedere in Anchorage wiederholen wird – was dann aber nicht stimmt. Keine Kontrolle mehr an der Destination. Immerhin. Dafür warten wir mehr als eine Stunde auf unser Hotelshuttle, welches nach dreimaligem Anrufen im Hotel dann doch mal noch aufkreuzt. Wir checken ein, gehen was essen (Burger natürlich) und fallen todmüde und erleichtert ins Bett. Zeit zu träumen von dem, was in den nächsten Wochen so kommen soll: von Bären, Beeren und Bieren. Outzeit II ist lanciert. Alaska, wir sind da.