„Smiling Gecko“ ist eine Non-Profit Organisation und engagiert sich in Kambodscha. Zum Beispiel betreiben sie ein Farmhouse auf dem Land, welches uns vom Globetrotter als Reiseziel vorgeschlagen wurde. Unser Besuch dort beginnt mit einer Begrüssung auf Schweizerdeutsch. Auf dem Programm stehen einige Aktivitäten wie Farmbesuche, Schulbesuche, Textilfabrik Besuch und Bamboo Train Fahrt. Das krieg ich nicht in einem einzigen Eintrag unter. Beginnen wir mit dem Wichtigsten: das Projekt Smiling Gecko.

Wir werden in ein Luxuriöseres Haus/Bungalow upgegraded, da die anderen Zimmer gerade umgebaut werden. Als wir den Raum betreten muss ich innerlich grinsen: Die Fenster sind massiv und dicht, wie sonst nirgends in Kambodscha. Plattenboden im Bad, zwei moderne Lavabos, eine Dusche mit Plättli ausgekleidet. Alles scheint modernen Standard zu haben und hat irgendwie einen schweizerischen Touch, doch wenn man den Balken entlang schaut, klafft bei jedem eine anständige Lücke. Sie ist gross genug, dass mehr oder weniger alles, was wir nicht so mögen (Geckos, grosse Spinnen usw.) Problemlos rein und raus kann. Entsprechend verscheuchen bzw eliminieren wir während dem Aufenthalt auch mehrere Spinnen, Heuschrecken und eine hässliche, grosse Kakerlake. Doch ansonsten ist das Zimmer wirklich hervorragend und bietet jeglichen Komfort inkl Wi-Fi.

Das wirklich beeindruckende und faszinierende sind die Projekte, welche die Organisation dort betreibt. Bald schon ist mir sonneklar, dass man hier nicht eine „wir bauen ihnen mal ˋnen Brunnen“ Idee umsetzt, sondern Nachhaltigkeit eine sehr zentrale Rolle einnimmt. Hier ein paar Beispiele und wie ich sie erlebt habe.

Resort

So irgendwie im Zentrum des ganzen soll ein Resort entstehen. Die Idee ist, Reisende, wie wir es sind, anzulocken und mit europäischem Standard (was auch immer das genau ist) bewirten und bedienen zu können. Zu diesem Zweck werden Unterkünfte für Gäste, Swimming Pool, Volleyballfeld und bald scheinbar ein Tenniscourt gebaut. Die Küche entspricht einer schweizerischen Industrieküche, der Food und der Service soll europäischem Standard genügen. Massage und Yoga werden angeboten. Die Gäste sollen sich rundum wohl fühlen, denn sie bringen einen Teil des Geldes, das da dringend benötigt wird. Der Staff wird aktuell von Schweizern und Volontären ausgebildet. Der erste „aha“ Effekt habe ich, als mir dämmert, was denn die Azubis für eine Herkunft haben: Dies sind alles Mädchen und Jungen, die keine Zukunft haben, weil sie zu alt für die Schule sind aber zum Teil weder schreiben noch lesen können. Gewisse kennen nicht einmal ihr Geburtsdatum. Sie sollen soweit gebracht werden, dass sie den Betrieb übernehmen und ihr Wissen weitergeben können. Angeführt von Annagret, die das Farmhouse führt und eine Küchenorganisation aufgebaut hat, werden aus dieser Küche bereits heute kambodschanische Spezialitäten gekocht und den Gästen serviert. Ausnahmslos alles war äusserst köstlich und einwandfrei – zumindest in unseren Augen und Gaumen.

Farmen

Wir kriegen eine Tour kreuz und quer durch das ganze Grundstück. Bei einem Farmhaus hält das Tuk Tuk und wir steigen aus. Der Guide erklärt uns, wie das hier nun funktioniert: Das Projekt soll Familien helfen, die sonst kaum überleben können. Zu diesem Zweck werden Farmen gebaut, die dann den Familien übergeben werden. Sie lernen anzupflanzen, kriegen Schweine und Hühner. Alles, was sie produzieren, soll funktionieren im Sinne, dass es wächst und dass sie es verkaufen können. Darum wird von SG selbst alles zuerst ausprobiert und erst, wenn es funktioniert, werden die Farmer damit bedacht.

Zimmermänner

Das Resort und die Farmen brauchen etliche Häuser. Darum hat SG eine eigene Zimmerei gebaut und bildet Jungs zu Zimmermännern aus. Die fertigen dann die Elemente für die Gebäude und bauen sie auf. Eine Win-Win Situation: Einerseits wird Wissen aufgebaut, womit die Leute dann Geld verdienen können, andererseits kann SG so Kosten optimieren.

Genauso soll das Projekt auch weitergehen: Es ist eine Fischfarm und eine Reismühle geplant und weitere Farmen werden gebaut. Wir sind beeindruckt.

Schule

Noch fast beeindruckender ist das Schulprojekt. Viele Kinder in der Gegend kriegen nur eine ungenügende oder gar keine Ausbildung. Einiges damit zu tun hat auch die Familienplanung, die aufgrund fehlender Sozialleistungen seitens des Staates meist die Strategie „mehr ist besser“ verfolgt. SG baut nun eine eigene Schule, welche zweisprachig (Khmer und Englisch) geführt wird. Einst sollen hier 1000 Studenten auf einem Campus wohnen und lernen können – ein wahrlich eindrückliches Ziel.

Auf ihrer Webpage http://www.smilinggecko.ch sind alle Vorhaben erläutert. Hier lohnt es sich, reinzuschauen und mitzuhelfen. Gemäss Annagret kommt 80% unseres bezahlten Preises für den Aufenthalt dem Projekt zu gute. Das Geld scheint also dorthin zu gelangen, wo es benötigt wird.