Wir waren mit der Vorstellung nach Island gereist, dass wir mit ganz, ganz viel Glück vielleicht einmal einen winzigen Augenblick so einen flüchtigen Blick auf ein schwaches Nordlicht erhaschen könnten. Aber nur wenn die Elfen, Kobolde, und alle guten Geister es gut mit uns meinten. So fielen wir denn auch aus allen Wolken, als uns in Kerlingafjöll Adrian, ein kurzer Wegbegleiter (der übrigens unter colourdrops.ch einen eigenen Blog pflegt) so beiläufig erzählte, er habe am Abend zuvor länger den Nordlichtern zugeschaut. Die nächste Nacht war wieder klar, so begaben wir uns dick eingepackt mit einer Thermosflasche Tee nach 10h Abends nach draussen. Wir gingen gleich wieder rein, da der Horizont noch viel zu hell war. Ca 1h später dasselbe Spiel, doch diesmal wir blieben draussen und dann passierte – einfach gar nichts. Ein heller Streifen war uns am Himmel aufgefallen, aber der schien weit weg von einem Nordlicht. Etwas enttäuscht gingen wir zurück ins Zimmer und wollten uns schlafen legen, als es draussen aufgeregtes Gekreische gab. Wir schauten aus dem Fenster und siehe da, der unauffällige helle Streifen löste sich nun in grün leuchtenden, glimmenden, fast tanzenden Erscheinungen auf. Mystisch, magisch, unwirklich und einfach schön. Doch damit nicht genug. Als wir fast zwei Wochen später in Keldur am Abend spät wieder aus dem Fenster sahen (so etwa mit dem Spruch „na wie siehts denn heute so mit den Nordlichtern … Oh, da hats ja welche!!“), versuchte ich, das Schauspiel mit der Kamera einzufangen. Schier unmöglich, die Kamera hellt das Bild dann auch ziemlich stark auf. Doch das Resultat entspricht – mit deutlich weniger Helligkeit – ziemlich genau dem Schauspiel am Himmel.

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