Man sagt ja, dass in Island Elfen, Kobolde und Trolle hausen. Töbu der Bassist wies mich prompt darauf hin (via 20min Artikel, http://www.20min.ch/panorama/news/story/13110258 ), dass in Island mal wieder eine Baustelle einen Elfenfrieden gestört hatte und dies unangenehme Vorfälle zur Folge gehabt hatte. Bis anhin hatte ich weder Elfen noch Kobolde gesehen. In Island trifft man abgesehen von den bekannten Steinmännchen hie und da mal wieder so mysteriöse Steinhaufen, die sich nicht so recht erklären lassen. Ein Schutz vor Trollen? Zuhause eines Elfs oder Kobolds? Man weiss es nicht.

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Auf einem 6 stündigen Hike in Svartifoss, wo wir an eben diesem schönen Wasserfall (-foss = Wasserfall) sowie an einem Gletscher vorbei kamen, trafen wir mal wieder auf so einen Haufen. Möglicherweise war’s nur eine Markierung, doch mich verführte dies zur Bemerkung, ob da wohl wieder so ein Elf wohne und dass wir aufpassen müssen, dass er uns das Pic-Nic nicht wegmampft. Elfenmässig war das wohl eher eine Beleidigung und wie wir wissen, wird man da bestraft. Und siehe da: eine halbe Stunde Später, wir waren auf dem Abstieg, brach das Unheil über mich herein: Silvia hatte ihre Kamera nicht mehr. Wieso dass dies nun mein Unheil sein sollte? Lest weiter. Eine Kamera mit sämtlichen Ferienfotos zu verlieren ist doch recht frustrierend. Wir hatten noch so eine Idee, wo die Kamera sein könnte – z.B. Beim Steinhaufen. Der war noch inetwa in Reichweite ohne stundenlanges Wandern. Beide mit dem ganzen Gepäck wieder dort rauf zu klettern tönte irgendwie gar ineffizient. So ging ich alleine ohne Rucksack los und zurück hinauf auf den Berg. Die entgegenkommenden Wanderer wollten nichts von einer Kamera gesehen haben, und als ich beim Steinhaufen wieder angelangt war, fühlte ich mich schon etwas verloren. Nirgends ein Zeichen des Gerätes, keiner hat was gesehen, ich eher verschwitzt und nun fröstelnd, da ich zwar gegen Kälte, aber nicht gegen Wind ausgerüstet war. Ich schlich suchenden Blickes um den Haufen rum, von einem anderen Wanderer argwöhnisch beobachtet – ohne Erfolg. Keine Spur einer Kamera. Immerhin funktionierte das Handynetz und ich konnte Silvia von der schwindenden Hoffnung auf das Wiederfinden der Bilder berichten. Ich machte mich also wieder auf den Abstieg, das ganze hatte mich fast eine Stunde gekostet. Die letzte kleine Chance war noch die Touristeninfo am Start- und Endpunkt. Vielleicht hatte ja jemand die Kamera abgegeben. Beim Abstieg machte sich zuerst ganz fein, dann immer mehr ein Schmerz im linken Knie bemerkbar. Gegen Ende konnte ich die Treppenähnlichen Stufen kaum mehr absteigen, der Schmerz wurde immer stärker. Am Fusse des Berges endlich angekommen war mir klar, dass dies wohl nicht in einer Stunde wieder gut sein würde. Das war wohl meine Strafe, denn die Kamera bekamen wir tatsächlich bei der Info wieder. Silvia hatte also keinen Verlust, ich jedoch war sinnlos den Berg rauf und wieder runter gerannt und hatte nun ein havariertes Knie. Die Idee eines Gletscher-Hikes am nächsten Tag konnten wir begraben. So strafen die Elfen.

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