Der Vatnajökull ist der grösste Gletscher Europas, seine Fläche würde inetwa ein Viertel der Schweiz abdecken. Diese Imposanten Masse führen zu unzähligen Gletscherzungen, die z.T. Als eigene Gletscher geführt werden. Wir suchten uns einen nicht allzu touristischen aus und fuhren hin. Die Strasse war so schlecht, dass wir langsam etwas um unser Auto zu bangen begannen (welches mit bedenklich schlechten Pneus ausgestattet war). Die schlechte Strasse hatte aber auch den Vorteil, dass die Anzahl Touristen überschaubar war. Der Hoffell Gletscher hatte eine kleine Lagune am Ende und war schon recht eindrücklich. Leider waren aber die Angaben zu den Wanderwegen falsch und wir zogen nach einem kurzen Spaziergang wieder von dannen.
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Da wir auch beim nächsten Fixpunkt entgegen der Karte keine Informationen vorfanden, fuhren wir zur mit Abstand bekanntesten Gletscherlagune Islands, dem Jökulsárlón. Die schwimmenden Eisberge in der Lagune boten ein äusserst spektakuläres Bild und uns war schlagartig klar, wieso dies ein solcher Touristenmagnet war. Die Leute wurden scharenweise mit Zodiac Booten oder Amphibienfahrzeugen über den See gescheucht. Entsprechend war der Lärm: Wir wanderten dem See entlang und hatten kaum eine Minute ohne Motorengeräusche. Trotzdem lohnte sich der Besuch. Die teilweise grotesken Formen der Eisberge und der Blick auf die Gletscherzunge waren – ich wiederhole mich – wie von einer anderen Welt. Immer mal wieder hörte man ein mysteriöses krachen – und plötzlich sah man einen der Kolosse sich im Wasser drehen, weil ein Stück des Eises abgebrochen war. Nicht zuletzt trafen sich hier, zumindest nach meiner einfachen Wahrnehmung, Gletscher und Meer: Schaute man nach links, sah man die Wellen. Sah man nach rechts, den Gletscher. Je nach Stand der Gezeiten fliessen sogar Eisblöcke in das Meer oder vom Meer wird Salzwasser in die Lagune gespült. Ein weiterer magischer Ort in Island.