Sollte der Weihnachtsmann dieses Jahr etwas Mühe haben mit der Geschenkverteilung – ich weiss wieso. In Mjoeyri (lasst euch diesen Namen mal auf der Zunge zergehen…) bietet Randolffs in einer urchigen Location einheimisches an. Nebst diversen Fischen gibt es hier auch Rentier-Medaillons. Dies liessen wir uns nicht entgehen und genossen die hervorragende Küche im äusserst speziellen Ambiente. Das Restaurant befindet sich in einer alten und lange ungenutzten Fischerhütte. Sie wurde vor kurzem wiedereröffnet und beinahe im Originalzustand belassen. Um dies zu verdeutlichen, wurden wir freundlich auf das kleine Museum im oberen Stock hingewiesen. Dort standen die alten Betten mit Stiefeln daneben, einen Haufen Fischernetze und andere Utensilien – als hätten die Fischer das Haus erst gerade eben verlassen.
Die Küche indes war nicht an die alten Zeiten angelehnt sondern bot für einen stolzen Preis exzellente Qualität. Fisch wie Rentier liessen keine Wünsche offen und auch das Skyr mit weisser Schokolade und das Kaffi passten hervorragend.
Bevor wir aber das Abendessen geniessen durften, mussten wir ein paar Stunden Autofahrt bis Eskifjörður hinter uns bringen. Island hat da mit den Strassen so seine Eigenheiten: Mal wechselt der Belag spontan auf Schotterpiste, mal lauert eine einspurige Brücke mit einem Bagger dahinter. Grosso modo kamen wir aber gut voran. Und als wir in Mjoeyri die Unterkunft vor uns sahen, fanden wir grossen Gefallen an den Cabins. Gebucht hatten wir aber nur ein Doppelzimmer im Haupthaus. Aber eventuell war ja nicht alles ausgebucht und ein Upgrade möglich? Auf die gestellte Frage hin stutzte unsere Gastgeberin kurz, meinte „maybe“ und tauchte kurz darauf mit diversen Zetteln auf und meinte, sie wolle uns mal alles zeigen. Wir wurden instruiert, wo das Frühstück dann sei, dass vor dem Gang in den Hottub (in Form eines Schiffes) duschen obligatorisch sei, wie man die Sauna aufwärmt und dass wir das Cabin vorne am Fjord haben könnten. Wir waren hin und weg vom Cabin, welches alles bot, was man brauchte. Und wir waren völlig verdattert, als wir so langsam begriffen, dass wir dies scheinbar ohne Aufpreis nutzen durften. Nur so: Die Aussicht neben dem Küchenfenster sieht so aus, da hält man auch einen Tag Regen durch:
Die Tage im Nordwesten Islands waren verregnet, die Unterkunft aber vom allerbesten. Wären nun die Matrazen so gut wie der Rest gewesen, wären wir wohl nach diesen zwei Nächten wie neu geboren wieder abgereist. So reichte es dann halt nur zu „gut erholt“.