Wir residierten wieder einmal zwei Nächte am Stück am selben Ort in Reykjahlíð. Dies ist sehr gut gelegen für Ausflüge um den See Mývatn, wo einiges geboten wird. Mývatn heisst zu deutsch „Mückensee“. Wieso das so ist, stellten wir bereits beim Besuch der Pseudokrater im Süden des Sees fest: kaum aus dem Auto ausgestiegen, wurde man sozusagen umschwärmt. Die Mücken versuchten in Ohren, Nasenlöcher und unter Brillen zu kriechen, was genau so unangenehm ist, wie es tönt. Der „positive“ Aspekt an der ganzen Sache war, dass die Biester nicht stechen. Immerhin. Trotzdem war das meistverkaufe Utensil am See ein Mückennetz, um Kopf oder mehr zu schützen. Wir vermummten uns bis zur Unkenntlichkeit (so wären wir bestimmt bei jeder Demo verhaftet worden). Die Mücken kümmerte dies kaum, der Kampf gegen sie war zugegebenermassen Hoffnungslos. Mit diesen unangenehmen Begleiterscheinungen machten wir uns also auf, die Pseudokrater zu besichtigen. Was Pseudokrater sind, fanden wir erst am Ende des Rundgangs auf einer Tafel beschrieben: Krater, die durch das Zusammenkommen von Lava und Wasser entstanden waren. Das ganze ergab eine schöne Szenerie, doch die Mücken vertrieben uns ziemlich schnell wieder.
image