Der Westen von NZ bietet sozusagen zwei Attraktionen gleich im Doppelpack: eine wunderschöne, wilde Küste wie auch Berge, die „Southern Alps“. Wie fast alle Touristen entschlossen auch wir uns, die Küstenstrasse ganz im Westen richtung Süden zu befahren. Das nördliche Ende der Strasse bildet Westport, das südliche Haast.
Auf der Küstentrasse Richtung Süden könnte man fast nach jeder Kurve anhalten und staunen. Dies taten wir selbstverständlich nicht, weil sonst die relativ schnell (auf-)fahrenden Neuseeländer komplett ausgetickt wären. Aber ein paar schöne Lookouts gönnten wir uns. Z.B. der „Truman Track“, ein 10minütiger Weg zum Strand, wo sich prompt Delphine in den Wellen vergnügten. Kurioser waren dann allerdings die „Pancake Rocks“, eine wundersame Felsformation bei der Klippe. Die Felsen sehen aus, als wären sie geschichtete Pancakes. Wieso das so ist, weiss scheinbar niemand so recht; als Touriattraktion taugt’s allemal prima. Der Besuch davon ist – wie bei erstaunlich vielen Attraktionen in Neuseeland – gratis.
Kiwi hinter Glas
Weiter südlich kamen wir am Ort Hokitika vorbei. Wir brauchten eine Erholungspause vom Autofahren und entschlossen uns spontan, eines der „must do’s“ abzuhaken: Kiwi sichten. Hokitika hat ein Kiwi-Haus (…geht um das Tier, nicht die Frucht…;), wo die Vögel ausgestellt sind. Wieso so ein Aufwand: Kiwis sind nachtaktiv, sehr scheu und äusserst rar da vom Aussterben bedroht. Wieso sie so selten geworden sind, erklärten die Anschriften und Videos im Gebäude fast zu bildlich: Der Mensch hat durch verschiede Fehlgriffe bei der Ansiedlung von Tieren geschafft, dass nun die Kiwis von Hunden, Katzen, Frettchen usw. bedroht werden und vor dem Aussterben bewahrt werden müssen.
Wir bezahlten also artig den Eintritt im Bewusstsein, was Gutes zu tun. Das Geld sollte ja den Kiwis irgendwie zu gute kommen. Drinnen war wie erwartet ein verfinsterter Raum mit einer Glaswand. Kaum standen wir da drin, begab sich ein Kiwi-Betreuer in das Gehege und lockte bzw. scheuchte die Kiwis aus den Häuschen. Diese Prozedere wiederholte sich mit jeder Gruppe, die die Dunkelkammer betrat… Die Tiere selbst sind irgendwie putzig, wie ein grosses Hühnchen ohne Flügel mit einem zu langen Schnabel. Wir verliessen das Haus – nachdem wir noch die äusserst ekligen Riesen-Aale angeschaut hatten – mit einem etwas komischen Gefühl. Kiwis anzuschauen war toll, aber muss es denn wirklich so sein? Wir geben’s zu: die Alternativen, Kiwis in freier Wildbahn zu sehen, waren aufwändig und passten nicht in unseren Zeitplan.
Franz Josef
Wikipedia erklärt sehr schön die etwas kuriose Geschichte der Gletscherbenennung (http://de.m.wikipedia.org/wiki/Franz-Josef-Gletscher), denn eigentlich wurde er zuerst von einem Engländer komplet anders benannt. Aber es scheiterte am Informationsfluss, so kam dann halt ein Deutscher und machte es besser.
Der Gletscher selbst war für uns zugegebenermassen unspektakulär. Es mag am mässigen Wetter, der horde Leute oder am Umstand gelegen haben, dass Gletscher in Neuseeland halt doch ziemlich ähnlich aussehen, wie in der Schweiz. Jedenfalls blieben wir nicht lange.
Queenstown
Auf nach Queenstown! …eigentlich wollten wir da ursprünglich gar nicht hin. Aber nachdem uns unterwegs immer wieder Leute von diesem tollen Queenstown vorgeschwärmt hatten, konnten wir fast nicht anders, als selbst vorbeizuschauen. Die Stadt selbst hat den Ruf, „crazy“ und vor allem für Extremsportler exzellent zu sein. Wir trafen ein hübsches, sauberes, mit adrenalinsüchtigen Touris gefülltes Städtchen an. Das wirrste Angebot war eine Riesenschaukel, mit welcher man an ein Seil gebunden über einen Canyon schaukelt – 60m freier Fall (wem das noch nicht genügt, der kann sich dazu noch einen Eimer überstülpen lassen). Wir überlegten nicht lange und liessen es sein.
Stattdessen entschieden wir uns für einen „Fergburger“. Empfohlen wurde uns der Burger von einem italienischen Paar, dass wir unterwegs getroffen hatten, und Italiener wissen bekanntlich, was gutes Essen ist. Wir stellten uns also in die Schlange vor dem Burgerschuppen (es hat immer eine Schlange bis auf die Strasse sagt man…) und bestellten uns je so ein Teil. Der Laden war beeindruckend durchdesigned bis ins kleinste – und der Burger exzellent!