In Wellington angekommen wurde uns bald einmal klar, wieso die „kleinste Hauptstadt der Welt“ auch liebevoll „Windy Welly“ genannt wird: windstill ist es hier wohl nie so richtig. Ehrlich gesagt waren wir aber froh um den Wind, denn die Sonne brannte ziemlich runter.
Wellington war nur ein Zwischenstopp aber gleichzeitig auch das Ende der Reise auf der Nordinsel Neuseelands – die Fähre sollte uns bald schon auf die Südinsel befördern. Vorher war aber noch einmal Film – und wie so oft Hobbits – angesagt. Weta Workshop, eine Produktionsfirma jenster Figuren, Monster und Requisiten, residiert in Wellington und hat – so ein Zufall – ein kleines Museeum mit einer Tour, die man buchen kann. Im Weta Workshop wurden die LOTR und Hobbit Filme bzw. ihre Figuren konzipiert und produziert; das konnten wir uns also nicht entgehen lassen. Wir liessen uns also vom Navman (unser Navi) durch Wellington lotsen, und als wir schon ziemlich sicher waren, dass das Teil mal wieder komplett falsch liegen musste, fuhren wir an der Anschrift „Weta Cave“ vorbei.
Sieht man den Eingang, ist schon ziemlich schnell mal klar, dass man hier richtig ist:

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Drinnen gabs ein Mini-Museeum und schon mal einige Kostproben, was da bei Weta so abging: Uruk-hai in Originalgrösse, Gollum, die Rüstung von Sauron, die Füsse von Bilbo – neben Tintin. Und eine ganze Horde vom „Collectibles“ aus LOTR.

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Wir buchten also eine Tour und warteten gespannt, was uns da so geboten würde. Fotographieren durfte man leider nicht, darum gibts hier keine coolen Pics von „District 9“ Gadgets, „Avatar“ Figuren oder „Halo“ Requisiten – aber das alles war da und zum Anfassen.
Der Ganze Prozess wurde erklärt, vom Auftrag über die Designphase bis zum Herstellen des effektiven Artefakts. Recht beeindruckend, teuer und zeitfressend, das ganze. Es muss aber schon ein Traumjob sein, dort arbeiten zu dürfen. Die eine oder andere Annektote von Dreharbeiten kriegte man selbstverständlich serviert. Der „Uruk-hai“ Schauspieler soll mal 11h durch die Nacht in der Maske gesessen haben für die Geburtsszene. Und scheinbar werden bei Bogenschussszenen keine Pfeile mehr verwendet, weil es sonst viel zu viele brauchen würde (die gehen aufgrund ihres naturels dauernd verloren). Die Pfeile werden digital hinzugefügt. Echte Schwerter werden nur für Nahaufnahmen verwendet. Sonst gibts Aluschwerter oder Plastikschwerter. Und sie haben 3D Drucker und Fräsen und wasauchimmer im Einsatz, die Kosten spielen scheinbar beim Filmemachen eine untergeordnete Rolle.

Google
Als wir unser Spaceship so harmlos in der „Darlington Rd“ abgestellt hatten, fuhr das/ein Google Kamera Van vorbei. Ev. tauchen wir (schön anonymisiert) bzw. unser Count Dooku bald schon auf Google Street View auf. Ausgerechnet in Wellington, irgendwo im Quartier am anderen Ende der Welt…